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Sorpetalers Liebe zum Denkmal
(DS/PR) Der Fensterbauer Sorpetaler ist bekannt für maßgefertigte neue Holzfenster und Haustüren. Seit Kurzem restauriert er auch denkmalgeschützte Fenster, unter anderem für die Alte Post und das Alte Telegraphenamt in Gießen. Sorpetaler Fensterbau ist ein Traditionsbetrieb aus dem sauerländischen Sundern-Hagen. Ein familiengeführtes Unternehmen mit 140-jähriger Geschichte, spezialisiert auf die Fertigung neuer Fenster und Türen aus Holz. Seit letztem Jahr arbeitet das Unternehmen nun zusätzlich denkmalgeschützte Fenster auf.
„Wenn es um denkmalgeschützte Bauten geht, ist nur das Bestandsfenster das Original ‒ ein Nachbau kann immer nur eine Kopie sein“, erläutert Stefan Appelhans, Vertriebsleiter von Sorpetaler. „Zwar bauen wir schon seit Jahrzehnten neue Holzfenster für Denkmale, die den Originalen so nah wie möglich kommen. Doch im Denkmalbereich gilt der Grundsatz ‚Erhalt vor Ersatz‘. Dazu möchten auch wir beitragen.“
Veränderte Produktionsabläufe für die Restaurierung
Um auch alte Fenster aufarbeiten zu können, hat Sorpetaler einiges in seiner Fertigung umgestellt. Ein bisher ungenutzter Bereich der Produktion bietet jetzt zwei Arbeitsplätze für die Instandsetzung der Fenster und Beschläge. Auch wurde ein Teilbereich abgetrennt, in dem die alten Fenster eine neue Oberfläche erhalten. Der Familienbetrieb hat zudem eine Strahlkabine angeschafft, um Beschläge zu reinigen.
Die neuen Aufgaben bedeuteten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchaus eine Umstellung. Ein Problem aber sind sie nicht. „Bei uns gehen seit jeher Handwerk und Technik Hand in Hand. Das und die teils jahrzehntelange Erfahrung unserer Leute mit dem Werkstoff Holz kommen uns da zugute“, so Stefan Appelhans.
800 neue alte Fensterflügel für Telegraphenamt und Alte Post in Gießen
Aktuell arbeitet Sorpetaler an einem besonders spannenden Projekt: der Alten Post und dem Alten Telegraphenamt in Gießen. Die denkmalgeschützten Gebäude aus den Jahren 1863 (Alte Post) und 1925 (Altes Telegraphenamt) werden seit Frühjahr 2019 kernsaniert und sollen künftig unter anderem Gaststätten und Firmen beherbergen. Sorpetaler setzt für beide Gebäude insgesamt 795 Fensterflügel instand – darunter für das Telegraphenamt achtflügelige Kastenfenster mit Oberlichtöffnern – und fertigt 200 den Originalen nachempfundene neue Fenster.
Zu den von Sorpetaler übernommenen Aufgaben bei der Restaurierung zählen das Ausbessern der Holzprofile, das Aufbringen einer neuen Oberfläche, Verglasen und Versiegeln sowie Sandstrahlen und Ölen der alten Beschläge. An der Baustelle übernimmt Sorpetaler das Einhängen und Gangbarmachen der Flügel.
Mit Fingerspitzengefühl und klugen Lösungen
Eine besondere Herausforderung stellte zunächst die Logistik dar. „Fenster A muss nach der Restaurierung wieder in Loch B. Das klingt banal, doch bei einer so großen Menge von Fensterflügeln ist eine sehr gute Systematik und Organisation erforderlich“, erklärt Philipp Conze, der bei Sorpetaler für das Gießen-Projekt verantwortlich ist.
Zudem sind häufig Individuallösungen gefragt. „Je nach Situation kann ein Fenster nicht einfach nach Schema F restauriert werden. Da braucht es viel Fingerspitzengefühl und manchmal auch eine Portion Kreativität“, führt Conze weiter aus. „Als Hersteller von maßgefertigten Fenstern und Türen sind wir da allerdings sehr gut aufgestellt.“
Besonders erstaunt hat Philipp Conze übrigens, wie gut erhalten die teils über 150 Jahre alten Fenster sind. „An einem solchen Projekt zeigt sich einmal wieder, wie haltbar – und damit nachhaltig – Holz ist. Ich habe auf jeden Fall noch nie vor einem alten Kunststofffenster gestanden und gedacht: ‚Da lohnt sich doch das Aufarbeiten.‘“